Der Unterricht in der Schule
Die schulische Ausbildung der Kaufleute für Büromanagement findet an zwei Berufsschul- tagen nach dem Bildungsplan NRW statt. Der Unterricht im berufsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert, die aus beruflichen Handlungsfeldern abgeleitet wurden.
Typisch für den Unterricht ist
- ein auf Lernsituationen basierendes Konzept,
- das Lernen am Modellunternehmen,
- das Lernen in multifunktionalen Unterrichtsräumen mit moderner EDV-Ausstattung,
- die Anwendung des E-Learnings u.a. mit Hilfe eingeführter Lernplattformen,
- das Modell „Schüler lernen von Schülern“ (Schüler des BG Dialogmarketing schulen die Schüler der Büroberufe und führen zu einem frühen Zeitpunkt der Ausbildung ein Telefontraining durch, in dem die Grundlagen des richtigen Kommunizierens vermittelt werden) sowie
- das Lernen im schuleigenen Selbstlernzentrum (das zum selbstgesteuerten Lernen genutzt werden kann).
Lernfelder
Der Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht sieht eine Gliederung nach Lernfeldern sowie Zeitrichtwerte vor. Damit wird der handlungsorientierte Ansatz bei der Vermittlung schulischer Inhalte unterstrichen. Parallel zur praktischen Ausbildung im Betrieb erfolgt die Vermittlung der theoretischen Kenntnisse durch die Berufsschule.
Mit einer möglichst prozessorientierten Bearbeitung von Büro- und Geschäftsvorgängen soll eine solide und breite Basis an kaufmännischen Qualifikationen geschaffen werden.
Übersicht über die Lernfelder für den Ausbildungsberuf |
Zeitrichtwerte |
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Nr. |
Lernfelder |
1. Jahr |
2. Jahr |
3. Jahr |
1 |
Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsentieren |
40 |
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2 |
Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren |
80 |
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3 |
Aufträge bearbeiten |
80 |
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4 |
Sachgüter und Dienstleistungen beschaffen |
120 |
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5 |
Kunden akquirieren und binden |
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80 |
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6 |
Werteströme erfassen und beurteilen |
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80 |
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7 |
Gesprächssituationen gestalten |
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40 |
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8 |
Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen |
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80 |
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9 |
Liquidität sichern und Finanzierung vorbereiten |
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80 |
10 |
Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern |
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80 |
11 |
Geschäftsprozesse darstellen und optimieren |
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40 |
12 |
Veranstaltungen und Geschäftsreisen organisieren |
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40 |
13 |
Ein Projekt planen und durchführen |
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40 |
Summen: insgesamt 880 Stunden |
320 |
280 |
280 |
Im Unterricht werden die Lernfelder insbesondere den folgenden drei berufsbezogenen Fächern zugeordnet:
- Büromanagementprozesse (BP)
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle (KSK)
- Geschäftsprozesse und Kommunikation (GP)
Darüber hinaus werden die Inhalte der Lernfelder in berufsübergreifenden Fächern wie Deutsch, Politik, Religion, Fremdsprache, Datenverarbeitungsanwendung und Sport weiter vertieft.
Zeugnisse und Abschluss
Am Ende der ersten beiden Ausbildungsjahre und zur Mitte des dritten Ausbildungsjahres erhalten alle Auszubildenden ein Zeugnis über den aktuellen Leistungsstand.
Nach Abschluss beziehungsweise vorzeitiger Beendigung der Ausbildung wird unabhängig vom Ergebnis der Kammerprüfung ein schulisches Abschluss- oder Abgangszeugnis ausgestellt.
Es gibt keine schulische Abschlussprüfung. Nach erfolgreicher Absolvierung des Bildungsgangs wird der Berufsschulabschluss zuerkannt und gesondert auf dem Zeugnis bescheinigt.
Die Durchschnittsnote des Berufsschulabschlusszeugnisses kann auf Wunsch des Auszubildenden auf das Abschlusszeugnis der IHK übernommen werden.